Warum Training mit dem eigenen Körper mehr ist als nur Fitness
Gerade in einer Zeit, in der viele Frauen zwischen Anforderungen, mentaler Belastung und dem Wunsch nach einem gesunden Körper pendeln, kann Bodyweight Training ein kraftvoller Schlüssel sein – für mehr Energie, innere Ruhe und langfristige Gesundheit.
Was ist Bodyweight Training?
Bodyweight Training ist das Training mit dem eigenen Körpergewicht – ganz ohne Hanteln, Maschinen oder Geräte. Übungen wie Liegestütze, Kniebeugen, Planks, Ausfallschritte oder Übungen auf allen Vieren (z. B. Bird-Dog oder Bear Crawl) aktivieren dabei nicht nur einzelne Muskelgruppen, sondern fördern das Zusammenspiel des gesamten Körpers.
Im Fokus steht nicht nur das Muskelwachstum, sondern die Fähigkeit, sich stabil, geschmeidig und bewusst zu bewegen. Diese Form des Trainings ist funktional, alltagsnah und ermöglicht es, unabhängig von Alter oder Fitnesslevel eine gesunde Beziehung zum eigenen Körper aufzubauen.
Körper & Nervensystem: Warum Stabilität so viel mehr bedeutet
Körperliche Stabilität ist nicht nur eine Frage der Muskeln – sondern vor allem ein Ausdruck innerer Sicherheit. Viele Frauen spüren instinktiv, wenn ihnen „der Boden unter den Füßen fehlt“, wenn die Mitte instabil ist oder sie sich leicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Oft steckt dahinter nicht nur mangelnde körperliche Kraft, sondern auch ein überlastetes Nervensystem.
Durch gezieltes Bodyweight Training wird nicht nur die Tiefenmuskulatur gestärkt – insbesondere im Rumpf, Beckenboden und in der Körpermitte.
Gleichzeitig wird das Nervensystem reguliert: Der Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Kraft und Loslassen bringt das vegetative Nervensystem in ein gesünderes Gleichgewicht.
Besonders wichtig: Übungen mit bewusster Atmung und ruhiger Ausführung wirken ausgleichend auf den Sympathikus (Stress) und aktivierend auf den Parasympathikus (Ruhe).
Die Kraft der Einfachheit: Training ohne Geräte, aber mit Wirkung
Viele Menschen glauben, dass effektives Training kompliziert oder intensiv sein muss. Doch gerade im Einfachen liegt oft die größte Wirkkraft. Bodyweight Training nutzt die natürlichen Hebel und Bewegungsmuster des Körpers.
Statt isolierte Muskeln zu trainieren, werden ganze Muskelketten aktiviert – das verbessert nicht nur die Kraft, sondern auch die Koordination und Körperwahrnehmung.
Ein Beispiel: Eine klassische Kniebeuge trainiert nicht nur Beine und Gesäß, sondern auch den Rücken, die Körpermitte und das Gleichgewicht. Eine einfache Plank stärkt nicht nur die Bauchmuskeln, sondern stabilisiert auch Schultern, Wirbelsäule und Becken.
Und das Beste: Dieses Training ist ortsunabhängig, zeiteffizient und lässt sich ideal in den Alltag integrieren – ob zu Hause, im Garten oder in einem ruhigen Moment während des Tages.
Verbindung von Bewegung & Mindset: Was wirklich zählt
Bodyweight Training ist nicht nur körperlich, sondern auch emotional wirksam.
In Momenten der körperlichen Herausforderung tauchen oft innere Muster auf:
- Selbstzweifel,
- Leistungsdruck,
- Vergleiche oder alte Glaubenssätze
- „Ich bin zu schwach“
- „Ich schaffe das nicht“
Diese Momente bieten die Möglichkeit, neu zu wählen:
- Durchhalten, obwohl es schwer fällt
- Atmen, wenn der Impuls kommt, aufzugeben
- Präsent bleiben, anstatt sich zu vergleichen
Durch regelmäßiges Üben entsteht ein neues Körperbild – nicht geprägt durch Äußerlichkeiten, sondern durch erlebte Selbstwirksamkeit. Die Frau, die sich aus eigener Kraft trägt, gewinnt Vertrauen. In sich. In ihren Körper. In ihren Weg.
Bodyweight Training als Longevity-Strategie
In der Longevity-Forschung (also dem wissenschaftlich fundierten Streben nach gesunder Langlebigkeit) nimmt körperliche Aktivität einen zentralen Stellenwert ein.
Bodyweight Training erfüllt viele Kriterien, die für langfristige Gesundheit entscheidend sind:
✔ Gelenkschonend und alltagsnah
Da keine zusätzlichen Gewichte verwendet werden, ist die Belastung gut steuerbar – ideal auch bei Beschwerden oder nach längerer Trainingspause.
✔ Fokus auf funktionelle Bewegungen
Statt isolierter Übungen werden Bewegungen trainiert, die den Alltag widerspiegeln: Heben, Aufstehen, Drehen, Stabilisieren.
✔ Positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf- und Lymphsystem
Durch die Aktivierung großer Muskelgruppen wird die Durchblutung gefördert, der Lymphfluss angeregt und die Sauerstoffversorgung verbessert.
✔ Einfluss auf Hormonhaushalt & Entzündungsprozesse
Regelmäßige Bewegung wirkt entzündungshemmend, ausgleichend auf den Cortisolspiegel und stimuliert das Wachstumshormon HGH – ein Schlüsselhormon für Regeneration und Zellschutz.
Wie du beginnst – und warum du weniger brauchst, als du denkst
Viele Frauen glauben, sie müssten erst fitter, schlanker oder beweglicher werden, um mit dem Training zu starten. Doch der wahre Schlüssel liegt im Anfangen – mit dem, was da ist.
Schon 10–15 Minuten am Tag reichen, um Veränderungen zu spüren. Wichtig ist dabei nicht die Perfektion der Ausführung, sondern die Regelmäßigkeit und die Verbindung zum Körper.
Ein Beispiel für einen sanften Einstieg:
- 1 Minute bewusste Atmung im Stehen
- 5 Kniebeugen mit Zeitlupentempo
- 30 Sekunden Plank auf den Knien
- 1 Minute Mobilisation der Wirbelsäule im Vierfüßlerstand
- 1 Minute bewusste Atmung im Sitzen oder Liegen
Es geht nicht darum, dich zu „optimieren“ – sondern dich selbst wieder zu spüren, zu kräftigen, zu stabilisieren. Von innen heraus.
Jetzt ist der richtige Moment, um deinem Körper Raum zu geben
Wenn du dich oft erschöpft fühlst, wenig Energie hast oder das Gefühl, den Kontakt zu deinem Körper verloren zu haben, kann Bodyweight Training ein kraftvoller, ganzheitlicher Weg zurück zu dir selbst sein.
Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten.
FAQ – Bodyweight Training
Ist Bodyweight Training auch für Anfängerinnen geeignet?
Ja. Die Übungen lassen sich sehr gut an das eigene Fitnesslevel anpassen – durch Varianten, Wiederholungszahl oder Tempo.
Muss ich besonders sportlich sein, um zu starten?
Nein. Gerade für Einsteigerinnen ist Bodyweight Training ideal, weil keine Geräte notwendig sind und der Einstieg sehr sanft gestaltet werden kann.
Welche Übungen sind am besten für die Körpermitte?
Planks, Dead Bug, Bird-Dog, langsame Mountain Climbers und Beckenbodenaktivierung im Vierfüßlerstand sind besonders effektiv für die tiefliegende Muskulatur.
Wie oft sollte ich Bodyweight Training machen?
Schon 2–3 Einheiten pro Woche genügen, um spürbare Effekte zu erzielen. Wichtig ist die Regelmäßigkeit.
Kann ich damit auch Gewicht verlieren?
Ja – durch die Aktivierung großer Muskelgruppen wird der Stoffwechsel angeregt. Kombiniert mit bewusster Ernährung kann Bodyweight Training beim Abnehmen unterstützen.
Was ist der Unterschied zu klassischem Krafttraining?
Beim Bodyweight Training wird meist mit dem ganzen Körper gearbeitet – funktional, koordinativ und gelenkschonend. Es wirkt mehrdimensional und ist oft alltagsnäher.
Ist Bodyweight Training für Frauen in den Wechseljahren sinnvoll?
Ja. Besonders in dieser Lebensphase kann Training mit dem eigenen Körper helfen, Hormonveränderungen besser zu regulieren, Muskeln aufzubauen und das Wohlbefinden zu stärken.
Wie kann ich Verletzungen vermeiden?
Starte langsam, achte auf saubere Technik, wärme dich auf und höre auf deinen Körper. Bei Beschwerden sollte ggf. ein Facharzt aufgesucht werden.
Welche Vorteile hat Bodyweight Training für das Nervensystem?
Es wirkt regulierend – besonders bei ruhiger Ausführung mit bewusster Atmung. Stress wird reduziert, die Selbstwahrnehmung gestärkt und das vegetative Nervensystem ausgeglichen.
Fazit
Stärke von innen – ganz ohne Geräte
Bodyweight Training ist weit mehr als ein Workout. Es ist ein Weg zu dir selbst. Zu mehr Kraft, Stabilität, Balance und innerem Halt. Es stärkt nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Vertrauen in dich und deine Fähigkeit, dich selbst zu tragen – physisch und emotional.
In einer Welt, die oft laut, hektisch und fordernd ist, schenkt dir dieses Training genau das, was du brauchst: Einen ruhigen Anker in dir.